Preisträger 2011

IKU 2011 – Gratulanten und Preisträger (v.l.n.r.): Dr. Markus Kerber (BDI), Dr. Hanns-Günter Mayer (Celitement GmbH), Dr. Peter Stemmermann (KIT), Claus Möhlenkamp (FST), Prof. Wilfried Bockelmann (Jury), Dr. Herbert F. Müller-Roden (Fels Werke GmbH), Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen, Gordon Appel (Ingenieure ohne Grenzen). © Christian Kruppa/IKU

Gemeinsam zeichneten das Bundesumweltministerium und der Bundesverband der Deutschen Industrieam 17. Januar 2012 zum dritten Mal herausragende Innovationen aus, die ihren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Die hochrangig besetzte Jury unter Vorsitz von Prof. Klaus Töpfer wählte aus zahlreichen Bewerbungen aus Wirtschaft und Forschung vier Preisträger für den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt 2011 (IKU) aus. Die wissenschaftliche Bewertung erfolgte durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe.

Der IKU 2011 wurde mit Förderung der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums in insgesamt vier Kategorien verliehen, die jeweils mit 25.000 Euro dotiert sind:

  • In der Kategorie „Prozessinnovationen für den Klimaschutz“ siegte das Team der Fels-Werke GmbH und Ecoloop GmbH aus Goslar. Unter dem Namen Ecoloop entwickelte es ein Verfahren, bei dem mit Hilfe von Kalk aus überaus schadstoffreichen Abfällen und Biomasse reines Synthesegas hergestellt werden kann. Ecoloop-Anlagen können in Zukunft unterschiedlichste industrielle Prozesse ergänzen und den Verbrauch fossiler Ressourcen sowie den CO₂-Ausstoß reduzieren.
  • Die Celitement GmbH aus Eggenstein-Leopoldshafen bei Karlsruhe erhielt den Preis in der Kategorie „Produkt- und Dienstleistungsinnovationen“ für die Entwicklung von klimafreundlichem Zement. Der „Kleber“ im Beton ist in der Baubranche unverzichtbar – jährlich werden mehr als drei Milliarden Tonnen Zement produziert. Die Idee: Celitement lässt sich schon bei rund 200 Grad Celsius erzeugen. Im Vergleich zur herkömmlichen Zementproduktion wird für Celitement nur halb so viel Energie verbraucht, halb so viel CO₂ ausgestoßen und bis zu zwei Drittel weniger Kalkstein verbraucht.
  • Mit einem umweltschonenden Verfahren zur Metallumformung metallischer Stützringe für moderne Dichtungselemente wurde Freudenberg Sealing Technologies aus Weinheim in der Kategorie „Umweltfreundliche Technologien“ ausgezeichnet. Im Vergleich zum konventionellen Verfahren spart die neue Schmalband-Umform- und Lasertechnikanlage (SUL) durchschnittlich 73 Prozent Stahl ein – das sind 1800 Tonnen pro Jahr. Damit werden auch rund 2700 Tonnen weniger CO₂ ausgestoßen.
  • Der Preis für „Technologietransfer“ ging an Ingenieure ohne Grenzen e.V. in Berlin. Die Kompetenzgruppe erneuerbare Energien entwickelte für die Landbevölkerung in Tansania „BiogaST“ – Kleinst-Biogasanlagen, die zukünftig genügend Energie liefern, um zwei Mahlzeiten am Tag zu kochen und in den Abendstunden für Beleuchtung sorgen. Rohmaterial für die Mini-Anlagen sind Erntereste der regionaltypischen Bananenstauden. Die Anlage ist so konzipiert, dass sie von den Tansaniern selbstständig mitfinanziert, gebaut und betrieben werden können.

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