Das
Bundesumweltministerium und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
haben am 21. Februar 2018 den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt
(IKU) an sieben Preisträger verliehen.
Umweltstaatssekretär
Jochen Flasbarth und Holger Lösch, Stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer,
zeichneten sechs Preisträger in fünf Kategorien aus:
- In der
Kategorie „Prozessinnovationen für den Klimaschutz“ wird die Viessmann Kühlsysteme GmbH aus Hof/Saale für das ESyCool green-System ausgezeichnet.
Dieses spart Strom für den Lebensmitteleinzelhandel, indem das gesamte
Energiemanagement für die Kühlung der Kühlregale und die Gebäudeheizung über
kleine, hermetisch dichte Wärmepumpen mit dem fluorfreien Kältemittel R290
(Propan) realisiert wird.
- Der
Creapaper GmbH aus Hennef gelang es, Grasfasern als Rohstoff für die
Papierherstellung rein mechanisch und ohne chemische Zusätze aufzubereiten, um
damit umweltfreundlicheres Papier zu entwickeln. Dafür erhält das Unternehmen
einen Preis in der Kategorie „Produkt- und Dienstleistungsinnovationen für den
Klimaschutz“.
- In der
Kategorie „Umweltfreundliche Technologien“ gewinnt die Mayer & Cie. GmbH & Co. KG aus Albstadt mit der Technologie Spinit 3.0 E, die drei
herkömmliche Maschinen im Spinn- und Strickprozess in der Textilherstellung
durch eine einzige ersetzt und somit Energie und Rohstoffe einspart.
- Der
Spezialchemie-Konzern LANXESS AG, ansässig in Köln, hat gemeinsam mit den
Projektpartnern INVITE GmbH und HELLER-LEDER GmbH & Co. KG einen neuen
Herstellungsprozess für Nachgerbstoffe aus Nebenprodukten der Lederherstellung
in dezentralen Anlagen direkt in den Gerbereien entwickelt. Fossile Rohstoffe
werden durch Nebenprodukte der Lederindustrie und nachwachsende Rohstoffe
ersetzt sowie große Energiemengen für Sprühtrocknung und Transporte eingespart.
An das Unternehmen geht der Preis in der Kategorie „Umweltfreundliche Produkte
und Dienstleistungen“.
- In der
Kategorie „Klima- und Umweltschutztechnologietransfer in Entwicklungs- und
Schwellenländer und in Staaten Osteuropas“ werden zwei Unternehmen
ausgezeichnet: MicroEnergy International GmbH aus Berlin hat das Konzept der
Schwarmelektrifizierung entwickelt, welches mit dem Tochterunternehmen ME
SOLshare Ltd. in Bangladesch umgesetzt wird. Dabei werden existierende
Solarpanele von benachbarten Haushalten mit Hilfe intelligenter Controller
(SOLbox) verbunden und ermöglichen einen dezentralen Netzaufbau. Der
produzierte Solarstrom kann dadurch umfangreicher genutzt und zwischen den
Haushalten verkauft werden. Renewables Academy AG (RENAC) aus Berlin fördert
die Märkte von grünen Energien und Klimaschutz durch Capacity Building im
Finanzsektor von Schwellenländern. Ihr Konzept zur Vermittlung von Wissen über
erneuerbare Energien und Energieeffizienz sowie zu internationalen Finanzierungsinstrumenten
hilft, entsprechende Investitionen anzuregen.
Zusätzlich zu den Preisen in den „klassischen“ fünf IKU-Kategorien hat
die Jury den Sonderpreis „Innovation und biologische Vielfalt“ vergeben. Damit
würdigen Bundesumweltministerium und BDI Innovationen, die dem Klima- und
Umweltschutz durch Verbesserung der Biodiversität dienen. Der Sonderpreis geht
an den Christliche Fachkräfte International (CFI) e.V. aus Stuttgart. Der
Verein nutzt zusammen mit seinem Partner Ndejje Universität Maisspindeln als
Abfallbiomasse zur Brikettherstellung in Uganda. Das Verfahren verringert die
Abholzung und erhöht die Biodiversität, Gesundheit und Energieeffizienz im
Land.
Die Liste aller 15 nominierten Kandidaten für den IKU 2017 finden Sie
in der Shortlist 2017.